Die besten Cocktails, Longdrinks und Mixed Drinks

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Gimlet

Zutaten:
4 cl Gordon's London Dry Gin
2 cl Rose's Lime Juice

Zubereitung:
Alle Zutaten kurz und kräftig shaken und in eine Cocktailschale abseihen.

Kategorie:
erfrischender Shortdrink
Klassiker

Bemerkung:
Die Diskussion, ob man einen Gimlet shaken oder rühren soll, ist vorprogrammiert. Früher wurde ein Gimlet eher gerührt, heute wird eher geschüttelt (meistens aus Bequemlichkeit). Einen Unterschied macht es hier fast keinen, zumal sich der Drink auch nach kräftigem Shaken wieder relativ schnell klärt. Einen Gimlet in einem Tumbler mit Eiswürfeln zu servieren halte ich jedoch für eine Unart.

Variationen:
Um einen guten Gimlet zu machen, gibt es eine einfache Regel: keine frischen Säfte! Sowohl Zitronensaft, als auch Limettensaft schaden dem Drink nur. Es gibt genügend Variationsmöglichkeiten, um den Gimlet dem persönlichen Geschmack anzupassen. Wer den Drink trockener haben will, kann Gin und Rose's auch im Verhältnis 3:1 mischen. Einen höheren Ginanteil (wie beispielsweise 7,5:1, wie im Bar Handbuch empfohlen) halte ich nicht für sinnvoll. Das Resultat ist zwar durchaus genießbar, aber mit einem Gimlet hat das nur noch wenig zu tun. Beim anderen Extrem, dem Marlowe's Gimlet, werden Gin und Rose's 1:1 gemischt (s.u.). Das ergibt einen sehr süßen Drink, der aber aufgrund des Lime Juice auch relativ herb ist. Die beste süße Variante ist die aus Mr Boston Official Bartender's and Party Guide mit 4,5 cl Gin, 3 cl Rose's und 1 bl Puderzucker (beide Rezepte auch in Weitere Rezepte - M). Die Verwendung von Bombay Sapphire macht den Gimlet zwar weicher, gleichzeitig aber auch langweiliger.

Weitere Informationen:
Es gibt zwei Geschichten, wie der Gimlet zu seinem Namen kam. Die bekanntere ist, daß der Gimlet während der englischen Kolonialzeit in Fernost Ende des 18. Jahrhunderts entstanden ist und von den Offizieren nach dem Zimmermannsbohrer benannt wurde (wobei sie sich ihren Teil dabei dachten). Laut Bar Handbuch und Paul Harrington wurde der Gimlet aber vielleicht nach T. O. Gimlette, einem britischen Marinearzt des frühen 19. Jahrhunderts benannt, der diesen gegen Skorbut als Heiltrank eingesetzt hat. Außerdem war er angeblich der Meinung, daß Gin pur getrunken den Verstand beneble.
Neue Beliebtheit erlangte der Gimlet aufgrund der Romane von Raimond Chandler. Im Roman "Der lange Abschied" setzt er dem Gimlet ein Denkmal. Philip Marlowe: Richtiger Gimlet besteht zur einen Hälfte aus Gin und zur anderen aus Rose's Lime Juice und aus sonst nichts. Aber das schlägt sämtliche Martinis haushoch.
Ebenfalls aus "Der lange Abschied":
Es war so still bei Victor, daß man fast die Temperatur fallen hörte, wenn man zur Tür hereinkam. Auf einem Barhocker saß ganz allein eine Frau in einem schwarzen Modellkleid, dessen Stoff um diese Jahreszeit nur irgendein Synthetic sein konnte wie Orlon, mit einem blaßgrünlichen Drink vor sich, und rauchte in einer langen Jadespitze eine Zigarette. Sie hatte jenen feingesponnenen, intensiven Blick, der manchmal neurotisch ist, manchmal sex-hungrig und manchmal einfach das Ergebnis drastischer Diät. ... Sie hatte sehr große dunkle Augen. Ihre Fingernägel waren so rot, wie ich es noch nie gesehen hatte. ... Der Barkeeper setzte den Drink vor mich hin. Mit dem Lime Juice hat er ein blaßgrünlich-gelbes, etwas trübes Aussehen. Ich probierte. Er war süß und scharf, beides zugleich. Die Frau in schwarz beobachtete mich. Dann hob sie ihr eigenes Glas in meine Richtung. Wir nahmen beide einen Schluck. Ich wußte auf einmal, daß sie dasselbe trank.

[Tips & Tricks]

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© Thomas Hermle - mailto:www@perfectdrinks.de - Letzte Änderung: 2003-03-11 - [Disclaimer]